Pfefferstrauch

Pfefferstrauch
Pfẹf|fer|strauch, der:
(bes. in Indien wachsende) Kletterpflanze mit kleinen, fast runden, traubenartig wachsenden Früchten, die als Pfeffer (1) verwendet werden.

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Pfefferstrauch,
 
1) Echter Pfeffer, Piper nigrum, wirtschaftlich wichtigste, wahrscheinlich an der Malabarküste beheimatete Art der Pflanzengattung Pfeffer; ausdauernde, an Stangen und Spalieren gezogene, mit Haftwurzeln kletternde Pflanze mit wechselständigen, häutig-ledrigen, oberseits dunkelgrünen Blättern. Die Früchte sitzen zu 20 bis 30 Stück an den nach unten hängenden Ähren und sind fast runde, einsamige, zunächst grüne, reif dann gelbe bis rote Steinfrüchte. Der Pfefferstrauch liefert das wichtigste Welthandelsgewürz, den schwarzen Pfeffer, der aus den ganzen, unreif (grün) geernteten, ungeschälten, getrockneten (und dabei die dunkle Farbe annehmenden) Früchten besteht. Der weiße Pfeffer dagegen wird aus den reifen roten, durch Fermentation von der äußeren Schale befreiten Früchten gewonnen. Beide Sorten kommen ganz oder gemahlen in den Handel. Außerdem wird in Salzlake oder Essig konservierter grüner Pfeffer (unreif, ungetrocknet) angeboten, der sehr mild schmeckt. Der brennende Geschmack des Pfeffers wird durch das Alkaloid Piperin bewirkt, der aromatische Geruch durch ein ätherisches Öl.
 
 
Pfeffer ist eines der ältesten Gewürze, bereits in der altindischen Sanskritliteratur wird er als »Pippali« erwähnt. Durch den Vorstoß Alexanders des Großen nach Indien lernten ihn die Griechen kennen. In der Antike und im Mittelalter wurde der aus Vorderindien nach Europa importierte Pfeffer ähnlich wie Edelmetall als Zahlungsmittel (v. a. für Tribute, Steuern und Zölle) verwendet. Im 14. und 15. Jahrhundert gebrauchte man Pfefferkörner anstelle von Geld. Im Mittelalter wurde besonders der schwarze Pfeffer sehr geschätzt. Bis in das 15. Jahrhundert brachten die Inder den Pfeffer selbst mit Schiffen bis zum Roten Meer, der Weitertransport von dort lag in der Hand des venezianisch-arabischen Zwischenhandels. Nach der Entdeckung des Seeweges nach Ostindien Ende des 15. Jahrhunderts geriet der Pfefferhandel unter die Kontrolle der Portugiesen, das Gewürz kam nun zuerst nach Lissabon und von da nach Antwerpen und London. Mit der Intensivierung des Handels war eine Steigerung der Angebotsmenge verbunden, die Pfefferpreise fielen dementsprechend ganz erheblich. Da hierdurch aber auch die Nachfrage nach Pfeffer stark anstieg, erzielten die Gewürzhändler (»Pfeffersäcke«) weiterhin sehr gute Gewinne.
 
 2) Pfefferbaum, Amerikanischer Mạstixbaum, Schinus, Gattung der Sumachgewächse mit etwa 30 von Mexiko bis Chile verbreiteten Arten. Sträucher bis große Bäume mit meist unpaarig gefiederten Blättern und kleinen, in Rispen oder Scheintrauben angeordneten, zweihäusig verteilten Blüten. Die bekannteste Art ist der immergrüne Peruanische Pfefferstrauch (Schinus molle), mit 12-20 cm langen, pfefferartig duftenden Blättern und gelblich weißen Blüten in bis 5 cm langen Rispen.

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Pfẹf|fer|strauch, der: (bes. in Indien wachsende) Kletterpflanze mit kleinen, fast runden, traubenartig wachsenden Früchten, die als ↑Pfeffer (1) verwendet werden.

Universal-Lexikon. 2012.

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